Weihnachtsgruß vom Vorstand

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Pädagoginnen und Pädagogen, liebe Mitarbeitende, liebe Eltern!

„Seht!“ so beginnt ein Abschnitt aus der Bibel, über den ich in den beiden Feiertagen predigen will. Der Schreiber, der sich Johannes nennt, hat Recht. In dieser Festzeit gibt es viel zu sehen: Lichter überall in und an den Häusern, den Adventskranz, den Christbaum, die Engel und Hirten, der Stern und die Weisen, und vor allen Maria und Joseph mit dem neugeborenen Jesus. Auch wenn große Aufführungen in den Kirchen kaum möglich sein werden, sehen wir doch viel davon: in Büchern, im Internet, in der Erinnerung und vor allem in unserem Innern, wo die Bilder der Weihnacht die Seele wärmen.

„Seht, welch eine Liebe!“ Johannes, der Schreiber, weist auf einen Hintergrund, auf eine Tiefendimension des Lebens. Er hat, am Ende des 1. Jahrhunderts, gar nicht an unser Weihnachten denken können. Aber die Bilder, die Lichter und alle Bräuche wollen dennoch an eine tragende Liebe erinnern. Die kann man nicht sehen, doch steckt sie in allem. Zumindest, wenn wir ihr glauben.

Der Blick auf die Weihnachtswelt mag auch ernüchternd ausfallen: Es sei Stromvergeudung in Zeiten der Energiewende, kann man aus ökologischer und ökonomischer Sicht urteilen. Oder eine Täuschung und Illusion, die von wirklich wichtigen Dingen ablenkt, sagen Skeptiker.

Es braucht Glauben, um diese Liebe zu erkennen, einen Glauben, der sich auf diese Liebe einlässt, sie in sich einlässt. Nur dann kann sie in uns wirken, dann kann sie über uns und durch uns wirken. Glaube lässt ihre verändernde Kraft zu.

Dieser Glaube muss sich nicht an ein religiöses Bekenntnis binden, so wünschenswert es mir auch scheint. Aber ohne religiöses Bekennen geht viel von diesem Glauben verloren. Dann gibt es weniger zu sehen. Ganze Bilderwelten fallen aus. Kunst und Geschichte kann nicht mehr verstanden werden. Darum ist es gut, dass wir uns im Schulzentrum auf ein Bekenntnis stützen. Das Bekenntnis zu Gott hält viel von dem fest, was fast alle an Weihnachten schätzen.

Der ganze Spruch aus dem 1. Johannesbrief, Kapitel 3, Vers 1, lautet mit der Bibelübersetzung nach Martin Luther:

„Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch!“

In diesem Sinn wünsche ich allen gesegnete Weihnacht!

Ihr Albrecht Häußler

Albrecht Häußler

1. Vorsitzender des Trägervereins