Vorgestellt: Der Runde Tisch
Normalerweise sind Tische in der Schule längsrechteckig. Zwei Tischbeine auf einer Querstrebe, darüber eine Holzplatte. Funktional - selten kunstvoll. Runde Tische gibt es hingegen kaum - nicht mal im Lehrerzimmer.
An unserer Schule muss der Tisch weder rund noch eckig sein. Es braucht nicht einmal den Tisch. Wichtig sind die Menschen, vor allem die Schülerinnen und Schüler. Um sie geht es auch am Runden Tisch. Hier finden ihre Sorgen, Wünsche und Anliegen eine Plattform, denn der Runde Tisch ist die Schüler*innen-Vertretung der Weiterführenden Schulen.
“Jede Mentorengruppe wählt einen Sprecher oder eine Sprecherin und eine Vertretung, die sich am Runden Tisch für ihre Interessen stark machen.”, erläutert Schülersprecher Nils. “Wir treffen uns zweimal im Monat und diskutieren, was uns aktuell beschäftigt." Die Themen sind vielfältig und reichen von der Mitgestaltung der Schule und des Unterrichts über die Hilfe in Konfliktfällen bis hin zur Organisation und Durchführung von Veranstaltungen. In der letzten Sitzung des Schuljahres berichtet Zehntklässlerin Joelle, dass sie sich bei Geschäftsführerin Nora Widera für den Einbau kippbarer Fenster in den Umkleiden eingesetzt hat. “Momentan ist es nicht möglich, die Fenster anzulehnen. Die Tür offen stehen zu lassen, ist keine Option.”, erläutert sie ihre Beweggründe. Ein weiteres Thema sind die aktuellen Rückmeldungen zu einer Umfrage unter den Schülerinnen und Schülern. Viele der Antworten beschäftigen sich mit der Gestaltung des Lernbüros. “Damit werden wir uns im nächsten Schuljahr auf jeden Fall näher auseinandersetzen.” erklärt Elena, die stellvertretende Schülersprecherin. “Dabei sind unsere Möglichkeiten als Schüler*innenvertretung Einfluss zu nehmen unterschiedlicher Natur.”
“In der Schulkonferenz haben wir beispielsweise vier Stimmen.”, erläutert Schülersprecher Nils. “Das sind genauso viele, wie die Vertreter und Vertreterinnen der Eltern und der Lehrer jeweils haben.” Das ist umso wichtiger, weil in dem Gremium die genannten Interessengruppen mit den Vertrer*innen des Schulträgers gesamtschulische Themen diskutieren und Entscheidungen treffen, etwa zur Handynutzung in der Schule. “Von dieser Möglichkeit uns einzubringen, machen wir sehr stark Gebrauch.” lächelt der Abiturient verschmitzt und ergänzt: “Uns wird zugehört und wir werden nach unserer Perspektive gefragt. Durch unser Engagement und die Wertschätzung, die uns entgegengebracht wird, können wir unsere Schule aktiv mitgestalten.”
Spielraum für Verbesserungen sehen er und seine Mitstreiter*innen aber trotzdem. So wünscht sich der Runde Tisch mehr Einbeziehung in die angestrebte Weiterentwicklung zur Gemeinschaftsschule. “Dort haben wir bisher wenig Einblick und sind nicht im Arbeitskreis vertreten.”, hält Elena fest. “Durch eine sehr aktive Schülervertretungs-Arbeit hoffen wir, zukünftig noch mehr in die entsprechenden Prozesse einbezogen zu werden.” Weitere Ziele des Runden Tischs sind ein eigenes Büro und die Fortführung der guten Zusammenarbeit mit dem Leitungsteam der Weiterführenden Schulen und der Geschäftsführung. “Wir tauschen uns nach Bedarf aus und hatten schon von beiden Besuch. Es wäre toll, wenn wir im nächsten Schuljahr wieder eine gemeinsame Sitzung hinbekommen würden.”, blickt Elena voraus.
Unterstützt wird der Runde Tisch von Schulsozialarbeiter Markus Litwa und den Vertrauenslehrer*innen Lisa Richter-Busch und Sebastian Klose.